Bemühungen, dass Thatcher ihr absurdes Identitätskarten-Programm tatsächlich abblasen musste – es war ihre erste grössere Niederlage. Als sich am 15. April 1989 im Hillsborough-Stadion von Sheffield eine weitere Tragödie abspielte (im überfüllten Stadion kam es vor dem Cup-Spiel zwischen Liverpool und Nottingham Forest zu einer Panik, 96 Menschen starben im Gedränge), war es den Medien bereits nicht mehr möglich, dies als selbstverschuldeten Hooligan-Event darzustellen. Die Boulevard-Zeitung The Sun, die es trotzdem tat, wurde in Liverpool fortan boykottiert – der Boykott wird von vielen Liverpudlians noch heute aufrecht erhalten.
Endlich erfassten nun auch die Autoritäten, dass Fussballfans mehr Respekt verdienten. Lord Justice Taylor, dem die Aufgabe übertragen worden war, die Gründe für das Desaster in Hillsborough zu analysieren, produzierte einen Bericht mit einer langen Liste von Verbesserungsvorschlägen. Dazu gehörte es, Stehterrassen und Zäune ums Feld abzuschaffen und hart gegen Fans vorzugehen, die rassistische Gesänge anstimmten oder mit Gegenständen um sich warfen. Der letztlich erfolglose und doch passionierte Auftritt der Engländer an der WM 1990 in Italien war ebenfalls ausgezeichnete PR. Auf einmal galt es als cool, Fussball zu schätzen.
Als 1996 die EM in England stattfand, hatten Popstars wie Elton John oder New Order keinerlei Hemmungen mehr, über Fussball zu schwärmen. Für die neue Generation von Britpop-Stars – Oasis, Blur, Suede und Konsorten – war das Fan-Bekenntnis zum einen oder anderen Klub bereits ein integraler Part ihrer öffentlichen «Persona». Viele der durch die New Wave inspirierten Fussball-Fanzines gibt es noch heute – manche sind allerdings aufs Internet abgewandert. Eine Empfehlung des Taylor-Reportes ist allerdings ignoriert worden – es ist eines der meistdiskutierten Themen in diesen Fanzines: Taylor forderte, dass Fussballmatches für alle erschwinglich sein müssten. Leider haben viele Klubs