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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#Bücher zum Thema
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dossier: Fussball
Bücher zum Thema

Madrilenen, der seit Kindesbeinen zu seinen «Königlichen» hält, erfahren wir auch, dass man den Erzfeind (in diesem Fall: FC Barcelona) achten und respektieren muss. Friedrich Dürrenmatt dagegen erklärt eine ganze Nation zum Fussballverein. Und ob man will oder nicht: beim FC Helvetia sind die Schweizer mindestens Passivmitglieder.
Wer über Fussball liest, braucht sich als belesener hochkulturell einschätzender Mensch nicht zu schämen. Die Weltliteratur ist voll von Fussball. Und wer darüber gelesen hat, liest in der Folge auch das Spiel besser. Und erkennt im Elfmeterschiessen den Charakter einer griechischen Tragödie wieder…

Nick Hornby: Fever Pitch: Ballfieber - Die Geschichte eines Fans (Kiepenheuer & Witsch)

Der Klassiker unter den Fanbüchern: Nick Hornby beschreibt seine Liebe zu seinem Klub Arsenal London: «Ich verliebte mich in den Fussball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.»

Klaus Theweleit: Tor zur Welt: Fussball als Realitätsmodell (Kiepenheuer & Witsch)

Der deutsche Soziologe Klaus Theweleit beschreibt hier nicht nur seine fussballerischen Anfänge mit einer Schweinsblase als Ball und dem Traum «Ich bin Hamburger SV», sondern entziffert anhand von Weltmeisterschaftsspielen die Wendepunkte eines Spiels und erläutert das Ende verschiedener Systeme im digitalen Zeitalter.