Mark Ronsons Name ist in aller Munde. Bei Puff Daddys Parties legt er regelmässig auf, für Christina Aguilera produziert er antik klingende Soul-Nummern, nun tritt der 31-jährige Engländer mit New Yorker Wohnsitz als Solo-Künstler ins Rampenlicht. Wobei sein aktuelles Album «Version» bereits sein zweites Werk ist, nur fehlte «Here Comes The Fuzz» (2003) trotz illustren Gästen die kommerzielle Zündkraft, um grosse Wellen zu schlagen. Ganz anders sein Album «Version», das durch ein klares Konzept besticht: Ronson hat viele seiner Lieblingssongs aus dem Repertoire von The Jam, The Smiths, Britney Spears, Coldplay und den Kaiser Chiefs Sixties-gerecht aufbereitet und von einigen berühmten Klienten wie etwa Amy Winehouse und Lily Allen singen lassen. Dieser Ansatz hat sich bereits bewährt: 2006 konnte der tüchtige DJ, Produzent und Multi-Instrumentalist mit Radioheads «Just» einen ersten Hit landen. Nicht alles auf «Version» funktioniert, dennoch ist Ronson mit dem Album der Party-Soundtrack des Jahres gelungen – und kann sich jetzt vor Remix-Aufträgen kaum noch retten.
Mark Ronson, Sie haben sich Ihren Namen als DJ in den New Yorker Hip-Hop-Clubs gemacht. Was halten Sie denn vom europäischen Rap?
Bisher konnte ich darauf zählen, dass ich auf dieser Seite des Atlantiks spannendere Sounds zu hören kriege als in den New Yorker Clubs. In Europa wurde lange grossen Wert auf guten Hip-Hop gelegt, darum konnten sich Acts wie Beatnuts oder Mobb Deep hier ihren Lebensunterhalt verdienen, während sie in den USA einen schweren Stand hatten. Aber der schlechte kommerzielle Hip-Hop, wie er heute in den USA gemacht wird, färbt sich inzwischen auf die europäische Szene ab. Das heisst, sie klingt ziemlich lasch. Ich will nicht wie ein Jammerlappen klingen, aber diese Misere finde ich wirklich deprimierend.