Bill Wild West Show (Stacy Studio, 1909) einem Werk von Cindy Sherman (Untitled Film Still #43, 1979) gegenüber. Unberührte Natur stösst auf zerfallene Ruinen der Industrialisierung, strahlende Familienväter auf desillusionierte Junkies.
Die Romantisierung des Westens wird hier nicht zerschlagen, aber ins rechte Licht gerückt. Die Aufschlüsselung der Komplexität des menschlichen Antriebs, sich immer wieder neue Ziele und Träume auszudenken, wird in «Into the Sunset» geographisch zwar kondensiert, doch letztlich ist die Ausstellung eine global gültige Sichtbarmachung menschlicher Existenz. Auch wenn die Pazifikküste längst erreicht ist, reisen wir in unseren Gedanken weiter gen Westen. Es ist der Glaube an Fortschritt und an eine bessere Welt, die den Menschen antreibt. Das ist überall auf dieser Welt so. Da aber die Begehung des amerikanischen Westens zeitlich mit der technischen Entwicklung der visuellen Dokumentation einherging, ist sie die Bilderbuchversion, die uns unseren inneren Drang vor Augen führt.
Museum of Modern Art New York. Bis 8. Juni.
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Zur Ausstellung ist ein Katalogbuch erschienen:
Eva Respini (Hrsg). Into the Sunset: Photography’s Image of the American West. Museum of Modern Art 2009. Gebunden. 168 Seiten. Mit 158 Fotografien, davon 77 farbig. $ 45,00