Bereits das erste Drehbuch von Terry George, zu Jim Sheridans Film «In The Name Of The Father» (1993) brachte ihm eine Oscar-Nomination ein. George schrieb ebenfalls die Drehbücher zu «The Boxer» (1997) und «Hart’s War» (2002) sowie zu sämtlichen vier Filmen, bei denen er selbst Regie führte: «Some Mother’s Son» (1996) handelte vom irischen Hungerstreik 1981, «A Bright Shining Lie» (1998) befasste sich mit Vietnam und «Hotel Rwanda» mit dem Genozid. Nachdem George stets die Psychogramme seiner Protagonisten in Krisengebieten untersuchte, wagte er sich mit «Reservation Road» nun erstmals an ein persönliches Schicksal, das vordergründig nicht in einem höheren Kontext zu lesen ist. Doch George interessierte sich auch in seinen früheren Werken stets für den einzelnen Menschen, deshalb fügt sich «Reservation Road» nahtlos in seine Filmografie ein. Das Gespräch mit George fand in New York statt:
Terry George, «Reservation Road» handelt von Fahrerflucht mit tödlichen Ausgang. Was hat Sie an diesem Thema interessiert?
Die Schicksale, die dahinter stehen. Fahrerflucht ist immer ein Delikt, das aus einzigartigen Zusammenhängen heraus entsteht. Andere Delikte lassen sich generalisieren, ein Raub etwa. Hinter einer Fahrerflucht stehen immer ganz individuelle Schicksale. Und mich haben in «Reservation Road» die beiden Hauptcharaktere, die von Mark Ruffalo und Joaquin Phoenix gespielt werden, interessiert. Grundsätzlich sind sich die beiden ja äusserst ähnlich,