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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Interview mit Mira Sorvino
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dossier: Reservation Road
Interview mit Mira Sorvino

Mira Sorvino wurde schlagartig bekannt, als sie für ihre Rolle in Woody Allens «Mighty Aphrodite» 1995 mit dem Oscar für die beste weibliche Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Zuvor war sie bereits in Robert Redfords «Quiz Show» zu sehen.

Die Tochter des bekannten New Yorker Schauspielers Paul Sorvino spielte unter anderen in Filmen von Spike Lee («Summer Of Sam», 1999), Paul Auster («Lulu On The Bridge», 1998), Guillermo del Toro («Mimic», 1997) und in Irwin Winklers «At First Sight» (1999).

Mira Sorvino schloss 1989 an der Harvard University ihre ostasiatischen Studien mit «magna cum laude» ab. Die 41-Jährige spricht fliessend Mandarin und Französisch und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New York City, wo auch dieses Gespräch stattfand:

Der Film handelt gemäss Regisseur Terry George auch im Umgang mit Konfrontation und Rache in der Welt nach 9/11. Haben Sie durch Ihre Arbeit an «Reservation Road» in dieser Hinsicht etwas hinzugelernt?

Ich bin mir nicht sicher ob uns allen und auch Terry George dieses übergeordnete Thema des Films bewusst war, als wir ihn drehten. Obwohl es diese Szene gibt, in der ein Austauschstudent in einer Schulstunde davon spricht, dass wir Amerikaner ja gar keine Ahnung hätten, was Leid überhaupt bedeute und wir deshalb keine Ahnung hätten, wie wir damit umgehen sollen. Aber letztlich ist es eine derart persönliche Geschichte, in der Eltern mit dem Verlust eines Kindes konfrontiert werden. Als ich das Skript zum ersten Mal las, sah ich mich als Mutter vor allem einmal von diesem Aspekt betroffen: was würde ich tun, wenn mir dies passieren würde? Erst mit dem nötigen Abstand lässt sich diese Kleinstadtgeschichte in einem höheren Kontext lesen, der heute so offensichtlich erscheint.