Verschwinden von Wand- und Deckengemälden im Bundeshaus ist stimmiger und straffer erzählt, als «Paul Cork», Gnehms Panel-Malerei prägnanter und sozusagen comichafter.
Wirtschaftsmetropole ohne Phallus
Danach machte Matthias Gnehm alleine weiter und legte mit den beiden «Tod eines Bankiers»-Bänden erneut einen verwickelten Plot vor, der sowohl Krimi- als auch Grusel- und Horror-Elemente aufwies. Zentral ist jedoch wiederum die Architektur. Die Geschichte handelt im reichen und schönen Zürich, wo es jede Menge wohlhabende Leute und wirtschaftliche Omnipotenz gibt, aber kein repräsentatives Phallussymbol, keinen vernünftigen Wolkenkratzer. Dem will der glatzköpfige Grossbankenchef Charles Gubler abhelfen, indem er am Bürkliplatz, für den bekanntlich diverse reale Überbauungsprojekte existieren, den monströsen Tower des Neuen Zürcher Kongresszentrums errichten lässt. Der Bau hat Gubler an den Rand des Ruins gebracht und da er todkrank ist, sollen ihn seine Vizes umbringen, damit aus seinem Tod Profit geschlagen werden kann. Gnehms optische Umsetzung steht hier den Fauvisten und gewissen Strömungen der italienischen Moderne nahe: Schatten in Türkis, Violett, Rostrot und Pink, Lichter in Zitronengelb, Kobalt oder einem Hauch von Mauve. Die