um den Gegner fertig zu machen. Die Hauptstrategie besteht darin, der für die Wahlen im November ungemein wichtigen weissen Arbeiterschicht klarzumachen, dass der andere ein elitärer Snob ist, der keine Ahnung vom wahren Amerika hat. Starbucks-Kaffeetrinker, Rucola-Fresser, «New Yorker»-Leser nennt man dann einen wie Barack Obama, der von seiner Biographie her der weissen Arbeiterklasse wesentlich näher steht als die ehemalige First Lady, die gemeinsam mit Ehemann Bill in den letzten Jahren über hundert Millionen Dollar verdient hat.
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Nach dem fulminanten Sieg Obamas in North Carolina und der hauchdünnen Niederlage in Indiana ist es nun Zeit, dass auch die Familie Clinton mit der Gnade der Einsicht beehrt wird. Das Rennen ist gelaufen. Doch das ist für Aussenstehende leicht gesagt. Die Clintons sind der festen Überzeugung, dass ihnen die Präsidentschaft zusteht. Die Demokraten werden jetzt, da es ihr nicht einmal mehr mit Hilfe der bislang nicht berücksichtigten Staaten Michigan und Florida mathematisch zu einem Sieg reicht, langsam aber sicher den Druck auf «Billary» erhöhen. Bei den Clintons geht es um nichts weniger als die eigene Zukunft. Kriegt Bill die Kurve noch rechtzeitig, bevor er als bissiger Wahlkämpfer, dem jedes Mittel zur Verunglimpfung seines Gegenübers recht ist, seine präsidentschaftliche Statur endgültig verliert? Und ist Hillary an der demokratischen Partei interessiert oder nur an sich selbst? Ihre Karriere als Senatorin ist eine Sackgasse, da sie nie Mehrheitsführerin im Kongress werden wird, weil zuviel aus der eigenen Partei sie nicht mögen. Eine Mehrheit der Amerikaner hält sie nicht für vertrauenswürdig. Und dennoch weiss sie fast die Hälfte der demokratischen Wählerinnen und Wähler hinter sich.