«It is over» – aber es bleibt gefährlich
Betrachtet man das Ganze aus einer übergeordneten Warte, ist der Fall eigentlich klar und unmissverständlich: Die Akzeptanz des amtierenden Präsidenten George W. Bush ist in Umfragen tiefer als jene Richard Nixons nach der Watergate-Affäre. Und vier Fünftel der Bevölkerung sind überzeugt, dass sich die USA auf einem falschen Weg befinden. So weit so gut.
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Die Demokraten können sich nur noch selber daran hindern, das Weisse Haus im November zurück zu erobern. Der Stolz darüber, dass sie jene Partei sind, der es gelungen ist, eine Frau sowie einen Afroamerikaner als übrig gebliebene Kandidaten im Rennen zu haben, ist der Ernüchterung gewichen, dass einer dieser Kandidaten diesen proklamierten Neuanfang gleich selbst wieder in Frage stellt.
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Tim Russert, der Moderator der sonntäglichen Sendung «Meet The Press» auf NBC ist einer der wenigen ernstzunehmenden Analysten im kommerziellen US-Fernsehen. Nach den Vorwahlen in North Carolina und Indiana allerdings benutzte selbst er deutliche Worte: «It is over». Damit meinte er die Kampagne Hillary Clintons. Sie, die Frau, hatte es sich in den Wochen zuvor nicht nehmen lassen, mit Taktiken und Sprüchen aufzuwarten, dass begeisterten Anhängern Sätze wie «She’s The Man» über die Lippen kamen. Oder: «This woman has the testicular power we need.» Sie lichtete sich in Indianapolis mit Rennfahrern ab, trank Bier mit der Waffenlobby und versprach eine Benzinpreissenkung für den Sommer, indem sie die