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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#Jenny Holzer
  10/10
kunst
Jenny Holzer

Wie sehr die Künstlerin auch mit ihren Schriftbändern irritiert, zeigt die Tatsache, dass gerade in New York Tausende dieser LED-Schriften in Verwendung sind. Nach dem Besuch der Ausstellung lesen sich die Nachrichten und Börsenkurse, die den Times Square erhellen, als blosse Worthülsen, hinter denen sich die mahnenden und provokativen Statements von Holzer verbergen. Selbst aufmerksamen Zeitgenossen werden durch die Werke Holzers noch einmal aufs Neue die Augen geöffnet. Und wenn man sie während der Ausstellung zu schliessen gedenkt, dann nur, weil ihre jüngste Installation «For Chicago», die aus zehn 15 Meter langen auf den Boden gelegten LED-Schriftbändern besteht, danach verlangt, um die in flimmernden Kombinationen geradezu berauschend vorgeführten Statements verarbeiten zu können.

«Jenny Holzer: Protect Protect»
Whitney Museum of American Art, New York
Bis 31. Mai 2009

danach:
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
1. November 2009 bis 24. Januar 2010

Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich:
«Jenny Holzer». Hrsg. Museum of Contemporary Art, Chicago, Fondation Beyeler. Text von Joan Simon, Elizabeth A.T. Smith. Interview mit der Künstlerin von Benjamin H.D. Buchloh. Verlag Hatje Cantz 2008. Englisch. Gebunden. 128 Seiten. 106 Abb., davon 94 farbig. € 39,80 / CHF 59,90