Lighter 46, 2007 © Wolfgang Tillmans
Courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln
Foto: Carmen Brunner
Am Ende ist man zunächst erschöpft. Nicht nur wegen der beträchtlichen Fläche, die Wolfgang Tillmans erste grosse Berliner Ausstellung «Lighter» im Hamburger Bahnhof einnimmt. Sondern weil hier in zweihundert Werken hunderte Fotografien, Kopien, Zeitungsausschnitte und Broschüren in den allerunterschiedlichsten Formaten wimmelnd an die Wände geklebt sind, zu Räumen installiert oder auf Tischen versammelt. Die stilistische Breite reicht dabei von der schriftreichen, ironischen Installation «Truth Study Center», der auf 20 Vitrinentischen über Ökologie und Philosophie, von Sexualität und Todesstrafe, dem Universum und der Strasse assoziiert bis zu den monochromen Bonbonfarben des geknickten Fotopapiers der «Lighter»-Serie, die der Ausstellung ihren Namen gab.
«Lighter» zeigt zwar Arbeiten aus den letzten zwanzig Jahren, soll aber nicht als reine Retrospektive verstanden werden, auch wenn das «Truth Study Center» mittlerweile zur Flick-Collection im Hamburger Bahnhof gehört und für die Ausstellung der Raum nachgestellt ist, für den Wolfgang Tillmans im Jahr 2000 den britischen Turner-Prize, einen der prestigereichsten Kunstpreise der Welt, erhielt.
Wer sich Wolfgang Tillmans bisher vor allem als Fotografen vorstellte, muss diese Idee nicht wenig korrigieren. «Bildermacher» sei er, schlägt Daniel Birnbaum im umfänglichen Katalog vor, der wiederum kein Katalog im herkömmmlichen Sinn ist, auch wenn alle Exponate aus dem Hamburger Bahnhof irgendwie darin auftauchen. Allerdings ausschließlich auf Fotos von früheren Tillmans-Austellungen, die der Künstler