«Shine A Light» auch die Sezierung eines Konzertauftritts – vieles lässt sich so nachvollziehen, das ansonsten als unbemerktes Detail im Gesamtbild hängenbleibt. Irgendwann mal schaut Charlie Watts direkt in die Kamera, als ob er sagen würde: «Brauch ich das alles eigentlich noch?» Ja, braucht er. Wären die Stones nicht mehr die Stones, sie würden unter der Sonne wie Staub zerfallen. So aber, sind sie etwas ganz Besonderes. Zusammen sind sie ein Vierteljahrtausend alt. Und während ihre gleichaltrigen Rockgefährten sich mit Selbstmitleid, hängenden Bäuchen und genickbrechenden Steuernachzahlungen dem Tode nähern, werden sie wieder auf Tournee gehen. Und man wird sich wieder sagen: nix wie hin, es wird wohl das letzte Mal sein. Im Film wird einmal ein Interview aus den siebziger Jahren mit Mick Jagger eingeflochten, in dem er gefragt wird, ob er sich vorstellen könnte, mit sechzig noch auf der Bühne zu stehen. «Na klar», sagt er. Schnitt. Und schon tänzelt er auf der Bühne des Beacon Theatre hüftschwingend dem nächsten Song entgegen. It’s only Rock’n’Roll. Aber was für einer!




«Shine A Light», USA 2008. Regie: Martin Scorsese. Mit Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood.

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Der Soundtrack zu «Shine A Light» erscheint bei Universal.