In den folgenden zwei Jahrzehnten florierte der Weinbau, Niebaum importierte als Erster Fässer aus Europa und alles schien auf dem richtigen Weg, als der Besitzer 1908 starb. Nur zwölf Jahre später wurde das Gut wegen der Prohibition geschlossen. Als das Anwesen in den dreissiger Jahren wieder seine Tore öffnete, übernahm John Daniel Jr., ein Grossneffe Niebaums, die Leitung und die grosse Zeit des Inglenook Cask Cabernets begann.
Daniel und sein Önologe George Deuer schafften es innert kürzester Zeit einen Wein zu keltern, der alle zu verblüffen vermochte. Ihr Geheimnis lag wahrscheinlich darin, dass sie kaum Eingriffe in die Reben vornahmen, den Wein in übergrossen Fässern aus amerikanischer Eiche lagerten und sich radikal weigerten, mittelmässiges Traubengut zu verwenden. War ein Jahrgang schlecht, so kam er nicht auf den Markt. Praktiken, die heute vielerorts gang und gäbe sind, aber damals kaum irgendwo eingehalten wurden.
Dann, 1964, erlag Daniel den zahlreichen Übernahmeangeboten und verkaufte sämtliche Weinberge an den Weingiganten Allied Grape Growers. Die verkauften den Napanook-Weinberg an Christian Moueix von Château Pétrus, der bis heute dort erfolgreich seinen Kultwein Dominus keltert. Die Trauben von Inglenook wurden an andere Winzer verschachert und für Billigweine verwendet, ohne dabei auf den lukrativen Namen zu verzichten.
Angesichts der traurigen Geschichte seines Gutes starb Daniel verbittert und beschämt 1970. Er nahm wie Deuer, der beim Verkauf seine minutiösen