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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#PJ Harvey & John Parish
  12/13
musik
PJ Harvey & John Parish

Hat die Erfahrung einen Einfluss gehabt auf das, was Sie heute tun?

PJ Harvey (lange Pause): Schwierig zu sagen. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass es eine gesunde Erinnerungshilfe war, mir wieder einmal vor Augen zu führen, warum ich meine Arbeit liebe. Es ist für mich ein unglaubliches Glück, dass ich als meinen Lebensinhalt das tun darf, was ich am meisten liebe. Manchmal kann es passieren, dass man sich an etwas gewöhnt im Leben. Dass man einen Schritt zurück nehmen muss, um sein eigenes Glück zu realisieren. Und so war es damals mit mir und der Tournee.

Sie werden im Oktober vierzig Jahre alt. Hat dieses Alter Vorteile?


PJ Harvey: Die Weisheit, die man unterdessen angesammelt hat, gekoppelt mit der Fähigkeit, die Dinge besser zu verstehen. Musikalisch gesehen bin ich in einer ausserdordentlich glücklichen Situation. Ich stehe absolut hinter dem, was ich mache – und es macht enorm Spass.

In der Öffentlichkeit wurde oft über Ihr Wohlbefinden spekuliert, man sah in Ihnen eine «troubled soul», eine zerrissene Seele – getrieben von allerhand Dämonen. Haben Sie Ihr Bild in der Öffentlichkeit jemals als Behinderung empfunden. («Ich werde gern als eine Art Teufelin dargestellt, die ihr


John Parish & PJ Haryey / Foto: © Maria Mochnacz. Universal Music