Josh Brolin

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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#No Country For Old Men
  5/6
film
No Country For Old Men

Der Killer Anton Chigurh (Javier Bardem), der mit einem Luftdruck-Bolzengerät alles aus dem Weg räumt, was ihm im Weg steht, macht nun Jagd auf Moss. Und der kurz vor seiner Pension stehende Sheriff Bell bekommt es in der Folge mit einem Blutbad zu tun, das selbst hartgesottene Kinogänger erschaudern lässt.

In «No Country For Old Men» gerät die Welt aus den Fugen, weil sich ein Guter mit der Welt der Bösen anlegt. Der amerikanische Traum scheint auf rechtschaffenem Wege nicht mehr erfüllbar – das Eindringen von Moss in diese «andere Welt», dieser Fremdling von der guten Seite, lässt das Universum kippen. Hier geht ein Killer um, dessen Motivation im Dunklen liegt. Wie ein Missionar befreit er seine Umgebung von Menschen. Manchmal entscheidet ein Wurf mit der Münze über Tod und Leben, als hätte sich das jüngste Gericht für eine Lotterie entschieden. Die schwer bewachte Grenze zwischen Mexiko und den USA ist in dieser gesetzlosen «Twilight Zone» zwar sichtbar, aber nicht existent. Und irgendwo dazwischen, auf der Grenze zwischen dem normalen Alltag und der stattfindenden Anarchie agiert Sheriff Moss, der alternde Held für die gute Sache. Er kommt immer einen Tick zu spät, als wäre er im falschen Film. Er erzählt von seinen Werten, von der Moral, doch der Film erzählt uns, dass Moss mit seinen Ansichten nicht mehr von dieser Welt ist.

«No Country For Old Men» ist ein visuelles Meisterstück. Ein Kammerspiel in Cinemascope. Die Landschaften erscheinen als eine in Bildern gegossene Pastorale, die Zivilisation als unendliche Anhäufung von Nebenstrassen und Agglomerationen.