Max von Sydow und Mathieu Amalric

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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Le Scaphandre et le Papillon
  2/6
film
Le Scaphandre et le Papillon

I wanted this film to be a tool, like his book, a self-help device that can help you handle your own death.
That’s what I was hoping for, that’s why I did it.

Julian Schnabel

Am Anfang nur Unschärfe, grelles Licht und Stimmen. Als Betrachter befinden wir uns im Körper von Jean-Dominique Bauby, dem Chefredaktor der Modezeitschrift «Elle», ein gebildeter Dandy mit gutem Geschmack und einem ausschweifenden Leben. Wie er, erfahren auch wir zur selben Zeit, dass sich sein Leben von der einen auf die andere Sekunde verändert hat. Nach einem massiven Schlaganfall liegt der Patient nun in einem Krankenhaus an der nordfranzösischen Küste bei Berck-sur-Mer. Bauby ist stumm und fast vollständig gelähmt. Nur das linke Auge funktioniert noch (das andere wurde wegen Infektionsgefahr zugenäht). Ein Mann, eingeschlossen in sich selbst. Wenn er sich mitteilen will, dann blinzelt er mit dem Auge. Einmal für «Oui», zweimal für «Non». Und die Kamera blinzelt mit. Wir sind er, fast den ganzen Film über.

Julian Schnabel ist in erster Linie Kunstmaler. Seine visuellen Visionen allerdings kamen noch nie so ergreifend und grossartig zum Zug wie in diesem Film, seinem dritten. Bereits «Basquiat» und «Before Night Falls» zeigten Menschen in Ausnahmesituationen. «Basquiat» war das Porträt seines New Yorker Künstlerkollegen Jean-Michel Basquiat, dessen Sucht ihn ins Verderben stürzte. Und in «Before Night Falls»