Tilda Swinton in «Derek», 2008 (oben)
von Isaac Julien und in «Caravaggio»,
1986 von Derek Jarman
Im nächsten Raum flimmern über eine Serie von zehn verschieden grossen Projektionswänden die auf Super-8 gedrehten Kurzfilme, mit denen Jarman das Leben von sich und seinen Freunden während den langen Abständen zwischen seinen frühen Kinofilmen drehte. Im dritten Raum schliesslich wird Juliens Dokumentarfilm gezeigt. Er ist auf einem langen Interview aufgebaut, das der Produzent Colin McCabe 1990 mit dem zu jener Zeit schwer kranken Jarman führte. Aus der heutigen Warte weiss man, dass sich Jarman kurz nach dem Interview wieder einer den Umständen entsprechend erstaunlich guten Gesundheit erfreute. Das gibt seinen Worten eine besondere Prägnanz. Denn seine letzten sieben Jahre waren wohl die produktivste Zeit seines Lebens. Die frischgebackene Oscar-Gewinnerin Tilda Swinton («Michael Clayton») erscheint als Erzählerstimme in Juliens Film.
«Caravaggio» (1986) war nicht nur einer von Jarmans kommerziell erfolgreichsten Filmen (relativ gesehen natürlich), es war auch der erste Kinofilm und der erste von vielen weiteren Jarman-Filmen, in denen Swinton auftrat. Dabei zitiert sie einen Brief, den sie selber im September 2002 an den verstorbenen Freund schrieb:
«This is what I miss, there being no more Derek Jarman films:
the mess
the vulgarity
the cant
the poetry
the edge
the pictures
Simon Fisher Turner’s music