bei der Stange hält. Die «Tex»-Optik wiederum ist realistisch-dramatisch, im besten Fall effektvoll, jedoch kaum je unkonventionell.
Einzige Ausnahme: «La valle del terrore», ein Band, den der Zeichner Magnus, Pseudonym von Roberto Raviola, schuf und der 1996 kurz nach dem frühen Tod des Fumetto-Grossmeisters herauskam. Der 1939 in Bologna geborene Zeichner entwickelte in den sechziger Jahren einen spektakulären popartigen Schwarzweiss-Stil, mit dem er den Fumetto- Nero- Delinquenten «Kriminal» kreierte. Magnus wandte sich später ostasiatischer Thematik zu, die er mit Science Fiction verquickte. Seinen Traum, einen «Tex»-Band zu gestalten, konnte er vor seinem Tod noch verwirklichen, an den 224 Seiten von «La valle del terrore» hat er sieben Jahre lang gearbeitet. Inhaltlich dreht sich die Geschichte um den greisen, vom Goldrausch überrumpelten J. D. Sutter und einen seiner Söhne, der an den zu Geld gekommenen Goldgräbern sadistisch Rache nimmt. Der Schauplatz liegt zwar in Kalifornien, doch rauschen bei Magnus überall die Tannen- und Kastanienwälder des Apennin herein, wo der Künstler zuletzt in einem Hotel gearbeitet und gewohnt hat. Bei Kampfszenen verwebt Magnus oft kunstvoll dekorativ Mensch und Natur miteinander. Ein hochästhetischer Western-Comic.
Desperados in Frankreich
Trotz dieser Ausnahmeleistung schien das Genre sich in konventionellen Bahnen tot gelaufen zu haben. Bis Christophe Blains Delinquenten Gus, Clem und Gratt die Saloons betraten, Banken überfielen und sich an die Damen ranmachten.