Als Mann, der auf den Platten von Pink Floyd, Madonna und Michael Jackson zu hören ist, regelmässig mit Bryan Ferry auf Tournee geht und seine Bassparts in Rekordzeit einspielt, gilt Guy Pratt als Inbegriff des Sessionmusikers. Dabei war es nie das Ziel des Engländers gewesen, dieser hoch bezahlten Elite viel beschäftigter Virtuosen beizutreten. Als Teenager wollte der 1962 geborene Londoner einfach mit einer Band  auf der Bühne stehen, aber nach etlichen lukrativen Studio- und Tourneejobs musste er im Alter von 33 Jahren einsehen, dass er seine Chance verpasst hatte, als blosses Bandmitglied Karriere zu machen. Seit dieser Erkenntnis ist die Arbeit als Mietmusiker ins Stocken geraten, darum startete Pratt eine Zweitkarriere als Komiker. Mit gutem Material hatte ihn seine illustre Klientel reichlich versorgt, und mittlerweile ist der energiegeladene Unterhalter zu einem Favoriten der britischen Comedy-Szene avanciert. Und auch zum erfolgreichen Buchautor: sein Einstandswerk «My Bass And Other Animals» hat inzwischen seine zweite Auflage erreicht. Zu seiner Überraschung wollen die Künstler, die er vor Publikum durch den Kakao zieht, ihn auch wieder bei sich im Studio und auf der Bühne haben. Vor einem Klassik-Rock-Konzert in der Zürcher Tonhalle nahm sich Guy Pratt Zeit für ein Gespräch mit TheTitle.