Kenneth Branagh (Maj. Gen. Henning von
Tresckow) und David Schofield (Erwin von
Witzleben) / Foto: Frank Connor, © 2008
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derer man in seiner Heimat gedenkt. Singer wiederum, der seine jüdische Herkunft in seinen Filmen immer wieder thematisierte, war sofort Feuer und Flamme für das Thema. Der Regisseur, der mit «The Usual Suspects» zu Weltruhm kam, thematisierte das Nazitum in der Stephen King-Adaption «Apt Pupil» genauso wie in seinen «X-Men»-Filmen. Jetzt dies in einen historischen Kontext legen zu können, kam Singer gerade recht, weil er sich mit seinem Filmprojekt «The Mayor of Castro» ebenfalls mit einer historischen Figur, dem schwulen Bürgerrechtler Harvey Milk, beschäftigte. Die kam ihm allerdings im Wettrennen um den richtigen Zeitpunkt der Realisierung abhanden, als Gus Van Sant «Milk», sein Werk zum selben Thema, bereits in die Kinos brachte.
Singer wollte mit «Valkyrie» gleich drei Fliegen auf einen Schlag erledigen: er wollte Geschichtsstunde betreiben, einen spannenden Thriller im Stile Hitchcocks inszenieren und er wollte die Biographie eines Mannes schildern, der von seiner Mission beseelt, den eigenen Tod in Kauf nimmt. «Valkyrie» ist trotz seiner Anfeindungen ein überaus gelungener Film. Da die deutsche Regierung sämtliche Originalschauplätze zur Verfügung stellte, schafft es der Film wie kein Zweiter vor ihm, die Ästhetik und den Pathos des deutschen Reiches zu inszenieren. Das Drehbuch ist einzig und allein auf das Attentat ausgelegt, damit dem Suspense keine geschichtlichen Abhandlungen in die Quere kommen. Deshalb gibt es bereits wieder Historiker, denen das eine oder andere Detail fehlt. Die wirkliche Geschichtsstunde von «Valkyrie» ist nicht die geschilderte Tat, von der man weiss, dass sie scheiterte und dass neben