Tom Cruise (Col. Claus von Stauffenberg),
© 2009 Twentieth Century Fox Film
Corporation. All Rights Reserved
Im Vorfeld der Veröffentlichung von «Valkyrie» war einmal mehr der Teufel los. Dass ausgerechnet Hollywood deutsche Geschichtsschreibung betreibt, stiess einigen sauer auf. Zudem noch die Geschichte des Claus Schenk Graf von Stauffenberg, seines Zeichens Oberst in Hitlers Armee. Doch letztlich sind es nicht einfach Amerikaner, die in der deutschen Geschichte immer wieder Grautöne ausmachen, sondern es sind Regisseure jüdischer Herkunft, die versuchen, anhand von Einzelfiguren ein differenzierteres Bild des «bösen» Deutschen zu skizzieren. Steven Spielberg tat dies mit «Schindler’s List», Bryan Singer nun mit «Valkyrie», wobei es sich der eine wie der andere nicht nehmen liess, die von ihm inszenierte Historie in einen kommerziellen Blockbuster zu verpacken. Auch da lässt sich nichts Schlechtes ausmachen. Sinn und Sache einer Botschaft muss sein, dass sie von möglichst vielen Leuten empfangen wird. Mit Tom Cruise als Stauffenberg und an seiner Seite die Speerspitze britischer Schauspielkunst mit shakespearschem Hintergrund von Kenneth Branagh bis Tom Wilkinson, lässt Singer nichts anbrennen – auch wenn so die Protagonisten der deutschen Sprache nicht mehr mächtig sind.
Drehbuchautor Christopher McQuarrie, der mit Singer bereits zu Schulzeiten Amateurfilme über den Zweiten Weltkrieg im heimischen Sandkasten herstellte, war gerade in Berlin, als ihm das Denkmal Stauffenbergs auffiel. Immerhin ist der Oberst, der nichts unversucht liess, Adolf Hitler zu töten, um Deutschland zu retten, die einzige deutsche Figur des Zweiten Weltkrieges,