moralinsauer waren. In den 1950er- und 60er-Jahren wurden nur noch wenige neue Zeitungsstrips erfunden, der Comic tobte sich zunehmend in anderen Publikationsformen wie Heften, Booklets und Büchern aus.
Trotzdem gab es immer wieder neue Strips, und einzelne davon hatten es in sich. Zum Beispiel Al Capps «Li’l Abner», der 1934 erstmals erschien. Hauptfigur ist der junge und naive Muskelprotz Abner Yokum, der von Daisy Mae, die an Marilyn Monroe erinnert, vergeblich umworben wird, da Abner sich stets in andere Mädchen verliebt. Al Capp baute die bemerkenswerte Serie in eine umfassende Parodie auf US-amerikanische Naivität und Präpotenz aus, verschont blieben dabei weder Frank Sinatra noch «Vom Winde verweht». John Steinbeck schrieb 1953 über Capp: «Er nimmt unsere Bräuche, unsere Träume, unsere Denkgewohnheiten, unsere sozialen Strukturen, unsere Wirtschaft und untersucht sie wie lustige Käfer.»
Viel Geld für viel Fun
Der erfolgreichste und berühmteste Strip aller Zeiten erschien jedoch erst 1950: die «Peanuts» von Charles M. Schulz (1922-2000). Mit höchst einfach gezeichneten Figuren arbeitend, stellt Schulz uns eine fast reine Kinderwelt vor, in welcher es menschelt wie bei Erwachsenen, die aber doch irgendwie stets ein Spielparadies bleibt: Snoopy, der Hund der eigentlichen Hauptfigur Charlie Brown und bester Freund des kleinen gelben Vogels Woodstock, ist für alle Zeiten der hedonistisch von Abenteuern und