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das kulturelle überformat
Nr. 11 / 5. Februar 2008
#CD
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tipps
CD

District Line
Bob Mould

ra. Als Mitglied der Post-Hardcore-Punkband Hüsker Dü (und später Sugar) hat Bob Mould einen wesentlichen Beitrag geleistet, um die Rockmusik nach Punk in eine alternative Form zu bringen. Als Solokünstler liefert er in regelmässigem Abstand immer wieder wunderbare Alben ab, in denen er an der Schnittstelle zwischen Singer/Songwriter, Rock und Punk so ziemlich alles auslotet. Er tut dies als begnadeter Songschreiber, dem Jahr für Jahr unentwegt und immer neue Melodien einfallen, die unter der Ägide kommerziell Orienterter wohl mehrfach die Reise in die Charts angetreten hätten. «District Line» ist da nicht anders. Zehn Songs, prägnant, kompromisslos, und furchtlos selbst gegenüber elektronischen Elementen. Der 47-Jährige will «District Line» als Porträt seiner Stadt Washington DC verstanden wissen. Oder wie er es nennt: «Stories of my simple life in a complicated town». Gute Rockmusik kommt und geht. Bob Mould bleibt. (Beggars Banquet)

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Jukebox
Cat Power

ra. Chan Marshall alias Cat Power veröffentlichte mit «The Covers Record» bereits im Jahr 2000 ein Album mit Coversongs. Damit will die Singer/Songwriterin von Zeit zu Zeit ihre musikalische Entwicklung anhand bekannter Lieder demonstrieren. Cat Power, die ihr letztes Album «The Greatest» als eine grosse Hommage an den Memphis-Soul präsentierte, kehrt für «Jukebox» wieder zu ihrem introvertierten, leicht entrückten Folkrock zurück. Wie sehr sie sich von Zeit und Raum lösen kann, demonstriert sie bereits im ersten Stück, in dem sie das durch Frank Sinatra legendär gewordene «New York New York» fast bis zur Unkenntlichkeit zeitlich verschleppt. Hank Williams, Billie Holiday, Joni Mitchell oder Bob Dylan – ihre Songs werden von Cat Power in einer Art verinnerlicht, dass der Urheber sich plötzlich nur noch in weiter Ferne wiederfindet. Das ist spannend, einnehmend und vor allem atmosphärisch packend. (Matador)

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