1996 zog Prince nach mehr als 20 Jahren von Manhattan ins kleine Dorf Rensselaerville, Upstate New York, wo der Künstler mit seiner Familie heute noch lebt. Dieser Umgebungswechsel wirkte sich logischerweise auch auf seine künstlerische Tätigkeit aus. Er begann seine unmittelbare Umgebung zu fotografieren. Diese Serie ist unter dem Titel «Untitled (Upstate)», 1995-1999, zusammengefasst und zeigt Wälder, Strassen, Grundstücke mit Spuren von Zivilisation. Es ist die Umgebung von «Second House» (2001-2007), das hinter ungemähtem Gras auftaucht und vor dem ein ausgedienter Dodge Barracuda aus dem Jahr 1973 steht. Die Objekte und Skulpturen, die sich darin befinden, stellen das Haus in den Kunstkontext. «Second House» ist eine Art Gesamtkunstwerk, das 2005 vom Guggenheim Museum gekauft wurde, um es während fünf Monaten im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ende Juni dieses Jahres ist das Haus abgebrannt. Glück im Unglück: das Haus befand sich in einer Renovierungsphase und viele Kunstwerke waren zu diesem Zweck ausgelagert worden.
Richard Prince ist ein obsessiver Sammler von Büchern, Magazinen, Memorabilien und weiteren Relikten der Starkultur. Teile dieser ausufernden Sammlung finden vermehrt Einzug in seine Kunst (Check Paintings). Und so schliesst sich für Richard Prince der Kreis: Ein immerwährender Dialog zwischen Original und Kopie als Reflexion und als Kommentar zur Gesellschaft, in der wir leben.