«Endspiel», «Oh les beaux jours» oder «Krapp’s Last Tape» und nicht zuletzt «En attendant Godot», das Regisseur Roger Blin am 5. Januar 1953 im Théâtre de Babylone in Paris uraufführte. Beckett schrieb das Stück auf Französisch. Eine Eigenschaft übrigens, die er mit dem Rumänen Eugène Ionescu, dem Tschechen Milan Kundera und dem Schweden August Strindberg teilte.
Samuel Beckett wurde 1906 in Foxrock am Rand von Dublin geboren. Er wuchs in einem bürgerlich-protestantischen Elternhaus auf. 1923 begann er mit dem Studium der Romanistik am Trinity College in Dublin. 1928 ging er nach Paris, arbeitete als Englischlektor an der Ecole Normale Supérieure und lernte James Joyce kennen, mit dem er fortan freundschaftlich verbunden war. Eine Künstlerfreundschaft pflegte Beckett auch mit dem Maler Bram van Velde, den er 1936 kennen lernte. Er schrieb einen Essai über van Veldes Kunst und erkannte in dessen künstlerischen Absicht die Bewegung und letzten Fragen seiner eigenen Auseinandersetzung und Recherche. Seine Texte zur Malerei lesen sich wie ein literarisches Manifest. Ende der vierziger Jahre entstanden Becketts Hauptwerke, darunter die Romantrilogie «Molloy» (1948). 1969 erhielt Samuel Beckett als dritter Ire nach William Butler Yeats (1923) und George Bernard Shaw (1925) den Literatur-Nobelpreis. In der Folgezeit entstanden noch einige Kurzgeschichten, Fernsehstücke, Hörspiele und Prosatexte. Am 22.12.1989 starb Beckett in Paris.
Béatrice Schmidt