© Pia Zanetti
                                                                                                                   

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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Mummenschanz
  2/5
bühne
Mummenschanz

Der Name Mummenschanz steht nicht nur für eine der international erfolgreichsten Schweizer Theatergruppen, sondern auch für eine einzigartige und unverwechselbare Form des Theaters schlechthin. Mummenschanz haben in den 34 Jahren ihres Bestehens mit Objekt-und Ganzkörpermasken experimentiert und damit Theatergeschichte geschrieben. «Ich fühle mich bestens, in guter Form und etwas lampenfiebrig», sagt Bernie Schürch beim Gedanken an seine grosse Schweizer Tournee, die auf Hochtouren läuft, deren Ende aber bereits absehbar ist. Den Zuschauer erwartet eine Art «Best of» aus mehr als drei Jahrzehnten Mummenschanz-Geschichte. In dieser langen Entwicklungsarbeit ist eine grosse Zahl beliebter Figuren und Fantasiewesen entstanden: Die Toilettenpapier-Gesichter zum Beispiel, die Geschichte mit den Lehmmasken, der Schlauch mit dem Ball oder der aufgeblasene Plasik-Riese. «Das aktuelle Programm 3x11 reflektiert unsere drei Hauptarbeitsphasen und geht auf einen generellen Wunsch unseres Publikums zurück, einige der erfolgreichen, früheren Nummern wieder zu zeigen», erklärt Schürch.

 

Angefangen hat die Erfolgsstory indes auf den kleinen Bühnen. «Mit der Teilnahme an einer ersten Vorspielmöglichkeit im Berner Zähringer Refugium von Hugo Ramseier im Winter 1971 begann unsere lange Bühnengeschichte im Inland und bald darauf auch im Ausland», erinnert sich Bernie Schürch, neben der Italoamerikanerin Floriana Frassetto und dem 1992 verstorbenen Andres Bossard eines der drei Gründungsmitglieder von Mummenschanz.
Der sogenannten KleinKunst indes sind Mummenschanz schon lange entwachsen. Ihre Auftritte sind technisch anspruchsvoll und die erforderliche Bühnendimension liegt jenseits derjenigen der Kleintheater. Und auch die ktv, damals noch KleinTheater– Vereinigung genannt, die der Truppe nun erstmals den neu geschaffenen Ehrenpreis verleiht, entwickelte sich ohne Mummenschanz zu einer wichtigen Institution im Bereich des Theaters in der Schweiz.