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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#Buch
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Buch

Pina Bausch oder Die Kunst über Nelken zu tanzen
Leonetta Bentivoglio

bs. Niemand definiert Tanz so phantasievoll wie Pina Bausch (*1940) mit ihrem Tanztheater. Der Vergleich im Titel nimmt auf eines ihrer schönsten Stücke Bezug, «Nelken», das die Wuppertaler Choreographin 1982 uraufgeführt hat (Laurence Olivier Award, London, 2006). Die La- Repubblica- Journalistin Leonetta Bentivoglio, die etliche Bücher zum modernen Tanz publiziert hat, unterstreicht in ihren kurzen, prägnanten Texten Pina Bauschs Ausnahmestellung in der Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts. Rund 100 Fotos des Römer Fotografen Francesco Carbone, der das Tanztheater Wuppertal seit 1980 begleitet, ergänzen dieses handliche, reichhaltige Bilder- und Lesebuch. Am 10.November 2007 wird Pina Bauschs «revolutionäre Arbeit in der Theaterkunst» erneut ausgezeichnet, diesmal mit dem 400'000 Euro dotierten Kyoto-Preis. Er ist neben dem Nobelpreis einer der weltweit höchsten Ehrungen in Kultur und Wissenschaft.

«Pina Bausch oder Die Kunst über Nelken zu tanzen» von Leonetta Bentivoglio.  Aus dem Italienischen von Unda Hörner. Mit Fotografien von Francesco Carbone. 180 Seiten, Broschur. Suhrkamp Verlag. € 12,00 / CHF 21,70

 

Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen
Nikolai Kinski / Klaus Kinski

ra. Hörbücher mit der Stimme des verstorbenen Schauspielers Klaus Kinski gibt es in Hülle und Fülle – er hat zu Lebzeiten nicht weniger als 32 Sprechplatten aufgenommen. Doch oftmals waren die Lesungen dieses exzentrischen Egomanen zuviel des Guten, verfiel er doch immer wieder seiner Sucht nach Selbstdarstellung. Wer Kinski etwas dosierter mag, kommt nun auf seine Rechnung. Kinskis «Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen», gelesen von dessen in den USA englischsprachig aufgewachsenen Sohn Nikolai. Nicht nur die optische Ähnlichkeit ist verblüffend, auch der Klang der Stimme vermag mit jener des Vaters mitzuhalten. Doch hier schwebt neben einer Achtung gegenüber dem väterlichen Werk auch ein subtiler Sinn für die nötige Zurückhaltung vor. Und das macht diese CD so wertvoll: es klingt nach Kinski – intensiv und leidenschaftlich – aber ohne das unnötige Brimborium.

«Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen» von Klaus Kinski. Kinski spricht Kinski. Sprecher: Nikolai Kinski. Produktion: Die Audiothek & Eichborn Lido, 1 CD, ca. 60' Digipack. € 14,95 / CHF 24,90

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