Zur Entspannung spielt Dylan Dog gerne Klarinette – eine Hommage an Woody Allen. Überhaupt strotzt die Serie vor Anspielungen auf Literatur, Film und andere Kultursparten. Zuhause, an der Londoner Craven Road Nr. 7, bastelt der Detektiv in seinen Mussestunden an einem Segelschiffmodell, das wohl nie fertig werden dürfte. Craven Road 7 existiert übrigens wirklich und ist eine Attraktion für Dylan-Dog-Anhänger, die dort ein italienisches Restaurant vorfinden.
Dunkler Schöpfer
Kreiert wurde Dylan Dog vom 53-jährigen Tiziano Sclavi, einem für italienische Verhältnisse aussergewöhnlich menschenscheuen Schriftsteller und Comicautor. Das Gemunkel über Sclavis Exzentrik und seine Alkoholprobleme verbinden den Schöpfer mit seinem Geschöpf und beziehen ihn in den Dylan-Dog-Mythos mit ein. Sclavi arbeitet seit Jahren für Sergio Bonelli Editore, den einzigen europäischen Populärcomic-Verlag, der es quantitativ mit dem Output japanischer Manga-Verlage aufnehmen kann.
Die drei Grossbuchstaben von Bonellis Zugpferd, das seit 1948 den Grundstock des Verlages bildet, leuchten einem bis dato zwischen dem Booklet-Krimskrams an jedem grösseren europäischen Kiosk entgegen: TEX. Der von Sergio Bonellis Vater geschaffene Comic-Westernheld gehört zu den erfolgreichsten Dauerbrennern des Genres; es folgten Zagor, Mister No, Martin Mystère und etliche andere.
© Tiziano Sclavi gesehen vom Zeichner Angelo Stano