Als das MoMa in New York 1976 erstmals eine Ausstellung mit Bildern von Eggleston präsentierte, war die Kunstwelt schockiert. «Perfectly banal, perfectly boring», schrieb damals ein Kritiker. Die Fotografie eines Dreirades in einer Vorortsgegend schien als Ausdruck von Kunst gewagt. Porträts von Menschen, die ohne jeglichen Gesichtsausdruck vor der Kamera standen, eine Strasse ohne Ende, eine Tankstelle, ein Supermarkt oder das Schaufenster eines Drugstore: Dinge, die wir alltäglich zu sehen bekämen, wenn wir sie denn wahrnehmen würden. Eggleston legt oft den Akzent in diesen Bildern auf das Nebensächliche. Gerade weil er relativ früh entschieden hat, den «langweiligen» Dingen einen ungewohnten Platz einzuräumen.
(oben) William Eggleston, «Memphis», c. 1969-70, from William Egglestons Guide, 1976, Dye transfer print, 40,5 x 50,6 cm. Corcoran Gallery of Art, Washington D.C. © Eggleston Artistic Trust. Courtesy Cheim & Read Gallery.
(unten) William Eggleston, «Untitled», n.d. from Los Alamos, 1965-68 and 1972-74 (published 2003), Dye transfer print, 30,5 x 45,1 cm. Private Collection. © Eggleston Artistic Trust. Courtesy Cheim & Read Gallery.