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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#«Every Thing Design»
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kunst
«Every Thing Design»

Im Themenblock «Prozess, Technik, Funktion» wird auf die synergetischen Abläufe im Design verwiesen. Wie in allen anderen Themenbereichen («Materialität und Immaterialität», «Verführung und Information», «Lebenszyklus und Ökologie», «Design Reloaded», «Immigration der Formen») verteilen sich die Sammlungsobjekte über mehr als zwei Jahrhunderte und bilden Gegenpole. Den Abschluss bildet die «Gästeliste». Jacqueline Burckhardt, Kueng Caputo, Frédéric Dedellay, Jenny Holzer, Max Küng, Helmut Lang und andere mehr haben in den Depots der Sammlungen Objekte ausgewählt und kommentiert, die sie faszinieren und im Ausstellungskontext zeigen möchten.

Design ist allgegenwärtig und unvermeidlich. Der Gemüseschäler, der Gartensessel, die Tischleuchte, das Plakat, die Künstlerzeitschrift, der Dreirundtisch, die Schokoladenschachtel: alle diese Objekte sind gestaltet, entworfen, konzipiert worden und allen liegt eine kreative Idee zugrunde. Vor fünf Jahren lancierte die Schweizer Post eine Serie von Dauermarken mit Design-Klassikern aus der Schweiz. Die 15-Rappen-Briefmarke rief den Sparschäler Rex, 1947 von Alfred Neweczerzal (1899–1958) erfunden und seither millionenfach hergestellt und in grosser Zahl exportiert, aus dem kollektiven ins individuelle Gedächtnis zurück. Als Fotogramm ziert der Klassiker unter den Gemüseschälern, der mehrmals für seine «gute Form» ausgezeichnet wurde, auch das Cover der von Irma Boom gestalteten Begleitpublikation zur Ausstellung «Every Thing Design». Die 47-Jährige zählt zu den bekanntesten niederländischen Grafikdesignern der Gegenwart.

PLAKATSAMMLUNG
Seit der Gründung des Museums 1875 sind Plakate gesammelt worden. Durch die Erwerbung der privaten Sammlung von Fred Schneckenburger kam Zürich 1954 zu einem kostbaren Schatz, der den Impuls zur institutionellen Sammlungsaktivität gab und dazu beigetragen hat, dass sich ein junges Sammlungs- und Forschungsgebiet entfalten konnte. An der wissenschaftlichen Bearbeitung und Pflege der Sammlung wird kontinuierlich weitergearbeitet. Die Bestände der Plakatsammlung dokumentieren die schweizerische und internationale Geschichte des Plakats von ihren Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Plakatsammlung des Museum für Gestaltung gehört weltweit zu den umfangreichsten und bedeutendsten Archiven dieser Art. Von den geschätzten 300'000 Plakaten, die sich heute in der Sammlung befinden, sind rund ein Drittel fotografiert und durch einen Karteikatalog für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.