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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#Buch
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Buch

Eine Frau zu sehen
Annemarie Schwarzenbach

ra. «Eine Frau zu sehen: nur eine Sekunde lang, nur im kurzen Raum eines Blickes, um sie dann wieder zu verlieren, irgendwo im Dunkel eines Ganges…» So beginnt diese Erzählung von Annemarie Schwarzenbach, die sie mit nur 21 Jahren schrieb und die bislang unveröffentlicht war und nun aus Anlass ihres 100. Geburtstages neben zahlreichen anderen Publikationen erschienen ist. Schwarzenbachs Vermächtnis ist vor allem ihr geführtes Leben, das als Inbegriff von Avantgarde gilt. Dafür war sie vor allem auch eine hervorragende Reisejournalistin. «Eine Frau zu sehen» schliesst nun vor allem für all jene eine Lücke, die stets dachten, Schwarzenbach verhalte sich in ihren Texten zu verhalten gegenüber ihrer Homosexualität. Dieser frühe, in wundervoll poetischen Worten gehaltene Text beweist nun das Gegenteil.

Annemarie Schwarzenbach. Eine Frau zu sehen. Erzählung. Verlag Kein & Aber. 80 Seiten, gebunden.
€ 12,90 / CHF 22,90


Transatlantische Missverständnisse
Louis Begley

ra. Louis Begley, Autor von «Lügen in Zeiten des Krieges» oder «About Schmidt», gehört zu den grossen amerikanischen Autoren der Gegenwart. Doch stammt er ursprünglich vom Alten Kontinent. Als Vertreter beider Welten hielt er einen Vortrag über das transatlantische Verhältnis, das nun in diesem kleinen Bändchen in zweisprachiger Fassung vorliegt. Nach Begley hat der Anti-Amerikanismus eine lange Tradition, die seit der Amtseinführung von George W. Bush umso stärker gepflegt wird. Doch Begley hält die europäische Ablehnung für gefährlich. In seinem Essay erläutert er die Unterschiede der Kontinente und unterstreicht ihre gemeinsamen Werte und die Notwendigkeit zum ewigen Dialog. Ein kleines Buch mit grossem Inhalt.

Louis Begley. Transatlantische Missverständnisse. Rede – zweisprachig. Aus dem Amerikanischen von Christa Krüger. Verlag Zabert Sandmann. 47 Seiten. Broschur.
€ 3,00 / CHF 5,70