Blu, Zaragoza 2006, Courtesy the artist
and the Lazarides Gallery © The Artist
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Oder die Werke haben sich dermassen effizient in Mimikri geübt, dass sie unsichtbar geworden sind. Jedenfalls ist an den ersten drei Örtlichkeiten mit dem besten Willen nichts Künstlerisches zu entdecken – ja, man ist sich nur allzu gut der Tatsache bewusst, dass sich die Zechbrüder vor dem nahen Pub königlich über den Fremdling und seine Ratlosigkeit lustig machen. Indessen stellt sich nun bei diesem ein merkwürdiger und faszinierender Vorgang ein: weil er nicht wirklich weiss, wie das, wonach er sucht, aussieht, entdeckt er nun plötzlich überall Strassenschreibereien, Farbspuren und ganze «Installationen», zusammengeführt vom Zufall urbanen Treibens. Das Tohuwabohu von bunten Pfeilen und Nummern auf Strasse und Trottoir gleich um die Ecke vom Tate- Taxi-Stand – Graffiti oder Zeichen des Strassenbauamtes, wo sie morgen mit Graben anfangen sollen? Das bruchstückhafte Gekritzel an einem Garagentor – ein Rauchzeichen früherer Graffiti-Generationen oder aber brandneu und als alt getarnt? Die blauen Lichter auf der Unterseite einer düsteren Eisenbahnbrücke – Art Installation oder Anti-Junkie-Massnahme? Jedenfalls macht das Suchen Spass. Es stellt sich eine Art Hypersensibilität fürs Erscheinungsbild der eigenen Stadt ein, wie man es sonst nur als Tourist in einer völlig ungewohnten Umgebung erlebt. Und dann findet man sie doch noch, die Spanier. Auf Türen und Toren die abstrakten Diagramme von El Tone und Nuria.
Überdimensionierte Zungen, Augäpfel und Finger, die sich aus den früheren Fenstern einer Häuserruine herauswölben, dazu clevere, dynamische Collagen aus Spray, Stencil und Photos – das Werk von 3TTMan in Bear Gardens, wo sie früher die Bären tanzen liessen.