«Skt. Adolf-Thron,-Flühe-Blume», 1917
Bleistift und Farbstift auf Zeichenpapier
28,9 x 21,8 cm
© Adolf Wölfli-Stiftung, Kunstmuseum  Bern


Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Adolf Wölfli
  8/8
kunst
Adolf Wölfli

heruntergekommener Eltern». 1872 beginnt für Wölfli das unstete Leben eines Verdingkindes, das jährlich an eine andere Familie verlost wird. Nach der Primarschule arbeitet er als Knecht, Landarbeiter, Melker, Holzarbeiter, als Welschheuer, Bauarbeiter, Gärtner, Totengräber. Seine rastlose Saisonarbeiterzeit wird unterbrochen durch die Verbüssung einer Haftstraße wegen versuchter Notzucht an einem minderjährigen Mädchen. 1895 wird Wölfli rückfällig und wegen versuchter Notzucht an einem dreieinhalbjährigen Mädchen in Gewahrsam genommen. Das am 8. Oktober 1895 abgegebene Gutachten kommt zum Schluss, dass Wölfli geisteskrank und unzurechnungsfähig und ausserdem gemeingefährlich sei. Er bleibt in der Waldau bis zu seinem Tode am 6. Juni 1930.


Die Ausstellung «Adolf Wölfli Universum» im Kunstmuseum Bern dauert bis 18. Mai 2008.
Zur Ausstellung erscheint «Adolf Wölfli Universum» mit Texten und Beiträgen von u.a. Adolf Wölfli, Aristophanes, Kurt Schwitters, Daniel Baumann, Tobias Madison, Emmanuel Rossetti, Otto Nebel, Hugo Ball, 120 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, CHF 20.00

Adolf Wölfli-Stiftung »


Gleichzeitig werden herausragende Werkgruppen aus der weltweit bedeutenden Sammlung Morgenthaler, Waldau («Der Himmel ist blau») gezeigt. Der Berner Psychiater Walter Morgenthaler, von 1913 bis 1920 Oberarzt in der Waldau, förderte nicht nur das Schaffen von Adolf Wölfli, sondern er beschäftigte sich intensiv mit der Bedeutung von Zeichnungen Schriftstücken und anderen
gestalterischen Arbeiten von Kranken.