Als wichtig erscheint auf jeden Fall, dass die Ausdifferenzierung der Comics im engeren Sinne zur gleichen Zeit stattfand, wie die Verbreitung der Fotografie und des Films: das Zeitalter des Lesens wich dem Jahrhundert der Bilderflut.
International hat man sich darauf geeinigt, den 5. Mai 1895 zum Geburtstag des Comics zu küren. An diesem Tag tauchte auf den Seiten von Pulitzers «New York World» in einer Bildergeschichteserie des Zeichners Richard Felton Outcault (1863-1928) mit Motiven aus New Yorker Slums ein kleiner glatzköpfiger Junge im Nachthemd auf, der etwas später unter dem Namen Yellow Kid als erste echte Comic-Figur in die Geschichte des Mediums eingehen sollte. Der Grund: Was der Kleine zu sagen oder zu meckern hatte, stand auf seinem ab 1896 knallgelben Hemd. Hin und wieder machte Outcault auch bereits von Sprechblasen Gebrauch. Damit begann der Siegeszug der Comics, in dessen frühem Verlauf sich Verleger wie Hearst und Pulitzer jahrelang zäh und feindselig Zeichner wie Outcault und andere gegenseitig ausspannten.
Umso lustiger waren die Comic-Serien selbst, mit denen die Zeitungen versuchten, Leser an sich zu binden. Es setzten sich häufig Streifen mit mehreren Bildchen hintereinander durch, die abgeschlossene Gag-Stories zeigten oder aber in eine längere Fortsetzungsgeschichte eingebettet waren.