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das kulturelle überformat
Nr. 11 / 5. Februar 2008
#Wahlkampfzentrale (3)
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360°
Wahlkampfzentrale (3)

Von «Yes We Can» bis zu «The Third Man»

Die monatlich erscheinende US-Zeitschrift «Atlantic Monthly» hatte recht, als sie bereits vor ein paar Monaten als Titelgeschichte verkündete: «Why Obama matters». Selbst wenn Barack Obama nicht ins Weisse Haus einzieht: aus einer kleinen Flamme ist längst ein Flächenbrand geworden, der das Land nachhaltig beeinflussen wird. Kein nüchterner Pragmatiker ist gefragt, wenn sich ein dermassen ideologisch geteiltes Land wieder vereinen will. Seine Reden sind gepfeffert mit höheren Zusammenhängen, um der politischen Suppe, die da über Jahren in Washington selbstsüchtig geköchelt wird, das längst nötige Salz zu verabreichen.

Dass sich in den USA die meisten Prominenten, darunter vor allem die Musik- und Filmindustrie, stets an der Seite der Demokraten zeigen – dafür haben die Republikaner nur ein müdes Lächeln übrig. Wie heisst es doch so schön: «The Democrats are falling in love, the Republicans are falling in line». Als wäre Romantik was verwerfliches, feiern sich die Konservativen als die Ratio des Landes. Doch der Spruch hat natürlich einen wahren Kern. Auch wenn nun viele über John McCain die Nase rümpfen und ihn als Liberalen (seit George W. Bush ein Schimpfwort, wenn das Abraham Lincoln noch mitbekommen hätte) beschimpfen, so wird sich die Mehrheit an den Wahlen im November stramm hinter ihren Kandidaten stellen. Immerhin ist seit der Clinton-Ära für viele am rechten Flügel die andere Partei des Teufels. Hillary kann also den Zusammenschluss hinter dem greisen McCain als Kandidatin nur fördern.