Neil Young und Pearl Jam präsentieren sich politisch engagiert und verenden ungehört hinter der Frage nach dem Liebesleben von Britney Spears. Madonna versucht erneut zu provozieren und niemanden interessierts. Und Bob Dylan nennt seine Platte «Modern Times» und meint dies ironisch. Weil Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Der Talentschuppen ist ausgewandert ins Internet. YouTube! und MySpace heissen die schwarzen Löcher, in denen sich gleichermassen Schrott und Glänzendes verbirgt. Vielleicht findet die nächste Revolution eben dort statt. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiss das schon. Im Treibsand der Unverbindlichkeiten lässt sich nichts voraussagen. James Brown ist tot. Mitten in der Seelenlosigkeit des Showbusiness verlässt der Godfather of Soul die Bühne. Es gilt: nicht verzagen. Es gibt immer noch verdammt gute Musik da draussen. Jäger und Sammler vereinigt euch!
Rudolf Amstutz
Bildlegenden:
1 Protest: Neil Youngs «Living With War»
2 Provokation: Nas mit «Hip-Hop Is Dead»